Schwarzes Buch

 

Das Buch entstand als freie Arbeit und zeigt eine Serie von Tuschegrafiken und Gedichten zum Thema „Schwarz“.

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„Schwarzer Peter“ (Auszug)

Ich heiße Detlev und bin Polizist.
Glaubt ja nicht, dass das so’n toller Job ist.
Ich muss jede Menge Überstunden schieben,
Schicht von sechs bis abends um sieben.

Meine Volksvertreter machen immer neue Gesetze,
das verleitet Linke zu verfassungsfeindlicher Hetze.
Die machen sich’s einfach, die Volksvertreter,
mir bleibt immer nur die Rolle des Schwarzen Peter.

Autor: Ralf Gütz

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„Schwarze Sau“ (Auszug)

Oval im Käfig, tribünal,
sich samstags Äffchen sammeln,
um patriotisch, je nach Wahl,
Stabreime stolz zu stammeln.

Die Woch‘ war öd‘, wir zahl’n nicht schlecht,
drum wollen wir hier siegen.
Wir sind nicht blöd‘, pfeif‘ ja gerecht,
sonst lassen wir was fliegen.

„Heja, heja, schwarze Sau!“
skandiert es von den Rängen.
„Schieber, Trottel, Punkteklau,
er soll am Flutlicht hängen!“

Autor: Stefan Eling

 

„Schwarzer Tod“ (Auszug)

In Rot de facto widerlich
in Gelb in Massen, kriegerisch,
in Weiß gedanklich liderlich
in Schwarz dann meist gespensterisch.

In Form und Ausdruck mannigfaltig,

in Art und Weise meist gewaltig,
in der Historie selbstverständlich,
im Ringelrangel-Reim unendlich.

Autorin: Marion Meinhardt-Giesen

„Schwarzes Gold“ (Auszug)

In Bagdad sitzt ein Potentat,
der viel der öligen Fässer hat.
Doch seine Nachbarn haben mehr,
das wurmt ihn sehr.
Drum schmiedet er voll Häme
wirklich üble Pläne
gegen Kuwaits fette Greise –
die verderben ihm die Preise.

Geiseln in der Wüste sitzen
und dauernd um ihr Leben schwitzen.
Mit Segen der UNO oder ohne
schickt die Army Batallione.
Beinhart straft die Freie Welt
den, der ihre Bösen quält.
Uncle Sam sitzt nun in Riad
und die Anderen rufen „Dschihad!“

Autor: Ralf Gütz

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„Schwarzes Wild“ (Auszug)


Das Land war groß, die Jäger klein, sie suchten ziemlich lange.
„Wo mag denn nur der Wilde sein – formier’n wir eine Zange!“
Letztendlich war es dann soweit, sie sah’n das Rotwild dösen.
Am Schießgewehr war’s an der Zeit, die Sicherung zu lösen.

Er ahnte nix, drum war er schwach, der Rote, hatte Pläne.
Die starken Jäger mieden Krach und spannten still die Hähne.
Außerhalb des Reservats, verkohlt im Pulverdampf,
war jeder Wilde endlich schwarz – so schloss der Freiheitskampf.

Autor: Stefan Eling

 

“ Schwarzer Wald“ (Auszug)

Ein Eichkater hüpft durch trockenes Geäst,
bis ihn vor Nahrungsmangel die Kraft verläßt.
Vom Wipfel auf den Boden sieht man ihn fliegen,
wo auch schon der Bäume Blätter liegen.

Oh, Tannenklau’n, das geht nicht mehr,
denn die Hügel sind schon lange leer.
Die deutsche Eiche, schön und stark war sie,
doch stärker war der Ausstoß an Chemie

Autor: Ralf Gütz